Am
Mittwoch (25. September) brachte mich mein Mentor zu meiner Schule, an der ich
nun ein Jahr unterrichten werde. Der Schulweg von meinem Haus aus dauert
ungefähr 10 Minuten zu Fuß und ich liebe es diesen Weg zu gehen. Zum einen weil
mir ständig super liebe Menschen über den Weg laufen und mich freundlich
begrüßen und zum anderen weil die Aussicht einfach der Wahnsinn ist. Ich habe
versucht es auf einem Foto festzuhalten, aber dort wirkt es bei weitem nicht so
wie es in Wirklichkeit ist.
So
nun aber zum eigentlichen Thema. Die S.D.A Junior High und die anschließende
Primary School zählt hier wohl mit zu den am besten ausgebauten Schulen im
Land. Das große lila Gebäude ist die Junior High School, an der ich Informatik
unterrichten werde. Ich denke ich darf nächste oder übernächste Woche dort zum
ersten Mal unterrichten, denn bisher saß ich nur mit in der Klasse und habe mir
den Unterricht ein wenig angeguckt, um einen ersten Eindruck zu bekommen.
Bisher waren die Stunden sehr theoretisch, aber meiner Meinung nach ist mein
Informatiklehrer dort wirklich ein super Lehrer. Er bringt ständig witzige
Vergleiche, die den Unterricht ein wenig auflockern und den Schülern die
Theorie verständlicher machen.
(Kindergarten, Freiwillige vom letzten Jahr hat das Gebäude erneuert)
Es gibt an dieser Schule auch einen Computer Lab, dort stehen fünf alte
Computer, die natürlich bei weitem nicht reichen. Allerdings gibt es jede Menge
Laptops. Dies sind zwar auch nicht mehr die neusten Modelle, aber ich denke für
den grundlegenden Unterricht sind sie vollkommen ausreichend. Ich werde
übrigens nur Montags und Dienstags je eine Stunde in Form1 und Form2
unterrichten. Die Schüler aus Form3 darf ich nicht unterrichten, da sie kurz
vor ihrem Abschluss stehen.
Also
was mache ich an den anderen Tagen? Zu Hause bleiben? Nee, viel zu langweilig
und ich möchte ja schließlich ein wenig Hilfe leisten. Also werde ich die
Lehrer in der Primary School unterstützen (Braun-orange Gebäude). Dort habe ich
bisher nur die ganzen Übungen kontrolliert, die die Schüler im Unterricht
machen müssen. Das ist echt eine Menge Arbeit und die Lehrer sind froh, dass
sie das neben dem Unterrichten nicht auch noch machen müssen. Momentan ist noch
eine deutsche Studentin an dieser Schule und unterrichtet Englisch. In zwei
Wochen wird sie uns aber schon verlassen und ich denke, dann werde ich den
Englisch Unterricht übernehmen. Darauf freue ich mich auch wirklich, denn nur
im Unterricht rumzusitzen ist ziemlich langweilig und erinnert mich zu sehr an
mein Schulleben und wer will das schon?
(fünfe Klasse)
Neben
dem Unterricht gehören natürlich auch die heiß begehrten Pausen zur Schule
dazu. Meistens bringen die Kinder uns Klatschspiele bei, reden mit uns oder
wollen hunderte Fotos mit uns machen. Die ersten fünf Minuten machen immer
ziemlich Spaß, aber wenn 30 Kinder auf einen losgehen und jeder dich anfassen
möchte oder dir was sagen möchte ist das schon ganz schön anstrengend. Trotz allerdem
sind die Schüler super lieb und süß und manchmal auch ganz schön frech. Man
muss ja schließlich auch ausprobieren wie weit man bei einem Obruni gehen kann.
(Singen mit den Schülern: Bruder Jakob auf Englisch, Französisch und Deutsch)
Allerdings
gibt es auch nicht so schöne Aspekte in der Schule. Vor allem der Schlagstock,
Cane genannt, der hier jeden Tag trotz Verbot zum Einsatz kommt hat mir schon
so manche Tränen in die Augen getrieben. Nicht weil ich geschlagen wurde,
sondern weil ich ständig ansehen muss wie die Kinder geschlagen werden.
Manchmal bis das die Kinder weinen und sich vor Schmerz das geschlagene
Körperteil festhalten. Viele Lehrer sind immer noch der Ansicht, dass man die
Schüler nur so ruhig bekommt und dazu bringt vernünftig zu lernen. Aber wir alle
wissen, dass es auch anders geht, aus uns ist ja schließlich auch was geworden.
Es tut einem schon sehr weh das mit ansehen zu müssen, aber man muss das hier
akzeptieren, es ist nun mal deren Tradition. Ich werde den Cane aber niemals
verwenden und hoffe für die Zukunft, dass wir Freiwilligen in den Schulen
vielleicht beweisen können, dass man die Schüler auch mit spielerischen
Methoden zum Zuhören bewegen kann.
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