Donnerstag, 26. Dezember 2013

Weihnachten unter Palmen

Das war es also, mein erstes Weihnachten seit 19 Jahren ganz weit weg und ohne Familie. Aber wie verbringt man in Ghana am besten seinen Heiligabend? Klar, am Strand! Zuerst lagen wir ein paar Stunden in der Sonne, haben mitgebrachte Spekulatius und Marzipankartoffeln aus Deutschland genascht und im Meer baden gewesen. Unser lieber Paul hat uns den Nachmittag mit Weihnachtsliedern auf der Gitarre versüßt, um uns zu mindestens ein wenig in Stimmung zu bringen und dann war es auch schon so weit: BESCHERUNG!

Da natürlich nicht jeder für jeden ein Geschenk organisieren konnten, haben wir im vornerein auf kleine Zettel unsere Namen geschrieben. Jeder zog einen und für diese Person musste man sich dann ein kleines, schönes und persönliches Geschenk ausdenken. Was habe ich nun bekommen?
Eine Kaffeetasse gefüllt mit Instant Kaffee, Schokolade, einen Schokoladenlolly, einen Löffel, ein Geschirrtuch und einen Gutschein für einen richtigen, vernünftigen Kaffee. Ohja, der Paul kennt mich nur zu gut und weiß wie ich Kaffee liebe und wie sehr ich unseren guten Kaffee vermisse, denn hier gibt es leider nur auflösbaren Kaffee. Ich habe mich so riesig über dieses Geschenk gefreut. Die Kaffeetasse wird nun jeden Morgen zum Frühstück mein treuer Begleiter sein. Das ist doch mal gleich ein guter Start in den Morgen!



Aber wie verbringen die Einheimischen ihr Weihnachten? Gefeiert wird nur am 25. Dezember, naja feiern kann man das auch nicht nennen. Ich habe gemeinsam mit meiner Gastfamilie zusammen gefrühstückt. Ich habe auch endlich meine zweite Gastschwester kennengelernt, die nicht mehr zu Hause wohnt. Bescherung in diesem Sinne wie wir es kennen gibt es hier nicht. Also habe ich lediglich meine Geschenke übergeben und die Freude war riesig. Mein kleiner Gastbruder hört gar nicht mehr auf mit seinem neuen Fußball zu spielen. Ja, aber das war es dann auch schon mit Weihnachten. Der restliche Tag verlief wie jeder andere Tag auch. 

Für mich persönlich war es schon ziemlich schwer Weihnachten ohne die eigene Familie zu verbringen. Zumal man Weihnachten hier ganz anders „feiert“. Der Großteil der Bevölkerung verbringt seinen Tag in der Kirche. Es ist also ein rein kirchliches Fest. Umso mehr freue ich mich auf nächstes Jahr, wenn ich wieder gemeinsam mit meiner Familie Weihnachten verbringen kann mit allem drum herum wie Tannenbaum, Plätzchen essen, Kerzenschein und Bescherung.

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