Sonntag, 15. Dezember 2013

Erste Krankenhauserfahrung

Stets habe ich gehofft, dass ich nie ins Krankenhaus gehen muss. Es sind noch keine 3 Monate um und ich habe die ersten Schritte in ein ghanaisches Krankenhaus gemacht. Warum?
Vorletzte Nacht konnte ich kein Auge zumachen, weil es mir in der Rippengegend unglaublich wehtat, sodass ich nicht mal mehr richtig Luft holen kann. Es war echt unerträglich sodass ich recht schnell den Entschluss fasste, mich doch in ärztliche Behandlung zu geben.

Angekommen im Krankenhaus musste ich erst mal den ersten Eindruck auf mich sacken lassen. Mit einem europäischen Krankenhaus kann man das nicht vergleichen, es sah doch eher etwas heruntergekommen und ungepflegt aus. Aber was soll es, mir ging es absolut nicht gut und schlechter werden konnte es jawohl nicht. Nachdem ich ewig gewartet hatte kam ich dann auch an der Reihe und konnte meine Wehwehchen der Krankenschwester schildern. Anschließend ging es zum Arzt, der ungefähr so alt war wie ich. Es ist ziemlich komisch von Menschen behandelt zu werden, die genauso alt sind wie ich. Da fragt man sich, wie lange sie zur Schule gegangen sind und wann sie ihre Ausbildung bzw. ihr Studium absolviert haben. Jedenfalls hat der Arzt mich gleich zum Bluttest geschickt.
Ein bisschen ängstlich ging ich also zum Bluttest. Allerdings brauchte ich keine Angst vor einer Kanüle haben, hier wird das Blut einfach aus dem Daumen entnommen. Mit dem Bluttest war alles okay, also ging es wieder zu einer anderen Ärztin. Ein paar Fragen, einmal abhören und dann verschrieb sie mir schon Medikamente, äußerte aber kein Wort darüber, was ich genau habe. Danach habe ich noch fix eine Injektion in meinen Handrücken bekommen und durfte dann gehen.

Ja, das Krankenhaus hier in Swedru macht anfangs eher keinen guten Eindruck, allerdings scheint es doch recht hygienisch zu sein.  Die Schwestern desinfizieren ihre Hände und Spritzen und Kanülen werden frisch ausgepackt.  Allerdings wusste ich bis heute immer noch nicht genau, was ich habe. Meine deutschen, richtigen Eltern haben dann meine Tante angerufen, die uns dann mitgeteilt hat, dass ich eine Rippenfellentzündung habe. Das erklärt auch warum ich antibiotische Mittel verschrieben bekommen habe. Jedenfalls geht es mir immer noch nicht viel besser, also  werde ich morgen nochmal ins Krankenhaus fahren.


Vor ein paar Minuten kam mich zu Hause dann noch ein Priester besuchen, der für mich gebetet hat. Es ist schon komisch, wenn jemand deine Hand hält und ziemlich verärgert etwas auf einer anderen Sprache spricht. Es ist schön, dass Menschen an so etwas glauben können, ich kann es allerdings nicht.

GANZ WICHTIG: Dies ist meine persönliche Erfahrung mit dem Krankenhaus in Agona Swedru und sollte nicht unbedingt verallgemeinert werden.

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